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Hoher Frauentag: Schutz durch Kräuter
Jährlich am 15. August feiert die christliche Kirche den Festtag
Mariä Himmelfahrt, oft auch „Hoher Frauentag“ genannt. Pfarrer
Rudolf Theurl gedachte beim Festgottesdienst mit den Gläubigen
der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel.
Angelika Kammerhofer und Toni Mascher sorgten für die
musikalische Gestaltung dieses Festgottesdienstes.
Traditionell werden bei diesem Gottesdienst die duftenden
Kräuterbuschen gesegnet und als Zeichen des Schutzes im eigenen
Heim aufgehängt. In Tirol bildet der 15. August außerdem den
Landesfeiertag mit dem Hintergrund der Befreiung Tirols von der
bayrischen Besatzung im Jahr 1809.
Ältestes bekanntes
Marienfest
Mariä Himmelfahrt ist das älteste bekannte Marienfest. Der
Festtag wurde in der Ostkirche bereits vor dem Konzil von
Chalcedon im Jahre 451 nach Christus begangen. Seit dem siebten
Jahrhundert bildet Mariä Himmelfahrt auch in der Westkirche
einen wichtigen Feiertag. Mit Einverständnis aller Bischöfe
wurde die leibliche Aufnahme Mariens 1950 durch Papst Pius XII.
für die katholische Kirche zum Dogma erklärt.
Von der Legende zur Kräutersegnung
Mariä Himmelfahrt steht jedoch nicht in der Bibel geschrieben,
sondern ist auf eine Legende zurückzuführen. Demnach fanden die
Apostel drei Tage nach Marias Tod ein leeres Grab vor. Marias
Leichnam war verschwunden, stattdessen lagen duftende Blumen und
Kräuter darin. Am 15. August bringen deshalb die Gläubigen zum
Festgottesdienst einen Kräuterbuschen mit. Der Tradition nach
werden die Kräuter vom Priester gesegnet (umgangssprachlich
spricht man auch von einer Weihe) und als Zeichen des Schutzes
im eigenen Heim aufgehängt. Dieser alte Brauch, der Kräutern und
Gewürzen eine besondere Kraft verleihen soll, ist seit rund
1.000 Jahren überliefert. Bei der Kräutersegnung werden
besonders die schützenden und heilenden Kräfte der Natur
hervorgehoben.
Bei Binden des Buschen sollten die Gläubigen auf eine „magische“
Anzahl von Kräutern achten. So müssen mindestens sieben Kräuter
(steht für die Anzahl der Schöpfungstage) zusammengebunden
werden. Häufig greift man auf Rosmarin, Salbei, Wermut, Minze,
Arnika, Kamille, und Thymian zurück.
B I L D E R
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